Acrylnägel reparieren / retten

22.06.2018

Acrylnägel sind zwar deutlich stabiler als Naturnägel, dennoch kann es passieren, dass ein Nagel Schaden erleidet. Dies kann entweder durch einen kleinen Unfall entstehen, wie Stöße oder Quetschungen, oder durch eine falsche Arbeitsweise. Arbeitet man das Material zu dünn, platziert den Aufbau falsch, beachtet die richtige Formgebung nicht oder benutzt das Acryl im falschen Mischungsverhältnis, kann sich das negativ auf die Haltbarkeit auswirken.

Acrylnägel reparieren – falls möglich?

Solange der darunterliegende Naturnagel nicht zu stark beschädigt ist, lässt sich die Modellage meist recht einfach und schnell reparieren. Dazu gibt es verschiedene Techniken, so dass sich für jedes Problem eine Lösung finden lässt.

Wie lässt sich der Acryl Nagel reparieren?

Die häufigste Ursache für einen kaputten Acrylnagel sind wohl so genannte Liftings. Hierbei löst sich das Material teilweise von der Nagelplatte ab und es entsteht eine Luftblase unter der Kunstnagelschicht.

Ein Lifting sollte schnellstmöglich entfernt werden, da sich ansonsten nicht nur Infektionen bilden können, sondern es auch zu Materialabsplitterungen und Rissen kommen kann.

Um den Nagel zu reparieren, muss alles lose Material mit Hilfe von Fräser und Feile entfernt werden. Danach kann die Stelle neu aufgefüllt werden.

Acrylnägel reparieren und Fehler ausbessern

Wird das Acryl zu dünn modelliert, besonders an den Seiten, kann es schon bei kleineren Belastungen zu einem Riss kommen. Ist nur das Material betroffen reicht es aus, es zu entfernen und neu aufzutragen.

Ist allerdings auch der Naturnagel eingerissen, muss er stabilisiert werden. Das gelingt am besten mit einem Stück selbstklebendem Gewebe- oder Seidenstreifen. Hat man dies nicht zur Hand, kann alternativ ein kleines Stück von einem Teebeutel helfen, der in eine dünne Schicht Acryl eingelegt wird.

Der Acrylnagel ist abgebrochen – was tun?

Ist der Nagel teilweise oder komplett abgebrochen, kann man ihn mit einem Tip oder einer Schablone wieder neu verlängern. Ein Tip hat den Nachteil, dass man das komplette restliche Material entfernen muss, um ihn zu kleben. Auch sollte der Naturnagel nicht zu beschädigt, zu ausgefranst oder ungleichmäßig lang sein.

Mit einer Schablone lässt sich nahezu jeder Nagel reparieren, egal, wie schief oder kurz er ist. Hier reicht es auch, den Großteil des vorhandenen Acryls abzufeilen.

Eine weitere Möglichkeit sind spezielle Nagelreparatur-Sets. Allerdings sind sie kein Ersatz für eine fachgerechte Reparatur, können aber im Notfall schnelle erste Hilfe leisten, zum Beispiel im Urlaub. Es gibt Sets, die entweder sehr dünne, durchsichtige Klebestreifen beinhalten, die sich auf Risse kleben lassen, oder welche, die eine Art Kleber und Acrylpulver zum Nagel-Eintauchen enthalten, womit sich Risse oder abgelöste Stellen wenigstens notdürftig ausbessern lassen.

Wann ist ein Acrylnagel nicht mehr zu retten?

Es kann passieren, dass sich ein Acrylnagel gar nicht mehr retten lässt und zwar dann, wenn der Naturnagel sehr stark beschädigt ist. Am besten ist es, dem Nagel dann erstmal etwas Ruhe zu gönnen, so dass er sich regenerieren kann. Ratsam ist dies bei extrem kurzen, ausgefransten oder gesplitterten Nägeln, bei einer sehr dünnen Nagelplatte oder bei Nagelbettbrüchen, besonders, wenn diese blutig sind.

Generell sollte auf blutende, nässende Wunden nicht modelliert werden.

Je nach Verletzung kann es von ein paar Tagen bis hin zu mehreren Wochen dauern, bis der Nagel wieder so gesund ist, dass darauf modelliert werden kann. In dieser Zeit helfen regelmäßiges Desinfizieren, lauwarme Bäder mit Kamille und das Eincrèmen mit einer Wund- und Heilsalbe.