Fachbegriffe Lexikon aus dem Acrylnagel Bereich

22.06.2018

Um sich mit anderen Nageldesignern verständigen zu können, oder um zu wissen, was man kauft, sollte man gewisse Fachausdrücke kennen. Im folgenden geben wir Ihnen die wichtigsten Begriffe im Umgang mit Acryl an die Hand. Es gibt sicherlich noch viel mehr Fachbegriffe aber für den Anfang sind Sie damit gut beraten.

Fachbegriffe rund um den Acrylnagel

Die wichtigsten Begriffe zum Basiswissen

Acryl: Acryl ist die modellierfähige Mischung aus dem Acrylpowder (Polymer) und dem Acrylliquid (Monomer). Es ist in der Regel lufthärtend. Einige Firmen bieten auch lichthärtende Varianten an. Acryl ist härter und belastbarer als UV-Gel. Für Anfänger sind Produkte mit langer Aushärtungszeit empfehlenswerter.

Baseline: Die Baseline ist die Verlängerung der natürlichen Wachstumslinie des Nagels und führt somit gerade aus dem Nagelbett heraus. Bei Krallennägeln muss diese unbedingt beim Refill wieder begradigt werden. (siehe Krallennagel)

Coverpowder: Hautfarbenes Acrylpulver zum optischen Verlängern des Nagelbettes oder um unschöne Nagelbetten zu kaschieren.

French: Als French bezeichnet man die weiße oder farbige Spitze des Acrylnagels. Sie wird mit French- oder Farbpowder gearbeitet.

French- oder Farbpowder: Diese eingefärbten Pulver werden zur Frenchgestaltung oder für Fullcovers (Farbüberzug auf dem gesamten Nagel) verwendet.

French Manicure Nageldesign

Lifting: Ein Lifting ist das selbstständige Ablösen des Kunststoffes vom Naturnagel. Es sollte umgehend entfernt werden.

Pinchen: Als pinchen bezeichnet man, vereinfacht gesagt, das Zusammendrücken der Nagelseiten, um einen schön gewölbten Tunnel zu formen. Dies ermöglicht einen dünneren Aufbau des Nagels. Falsch angewendet, zum Beispiel mit zu starkem Druck, kann man aber auch den Naturnagel schädigen. Diese Technik sollte erfahrenen Nailstylisten überlassen werden.

Pinchsticks: Röhrchen, die man verwendet, um den Nagel in eine schöne Form zu bringen. Sie sind Hilfsmittel beim Pinchen.

Seitenlinien: Die Seitenlinien sind die Linien, die von oben betrachtet, rechts und links aus dem Nagelbett kommen. Sie sollten immer parallel zueinander verlaufen.

Smileline: Die Smileline, auch French-Linie genannt sollte möglichst lächelnd sein, daher der Name. Sie sollte an beiden Seiten gleich hoch sein und gleichmäßig gefärbt sein.

Statik, Aufbau: Die Statik des Nagels ist entscheidend für die Stabilität. Es gibt zwei Arten den Aufbau zu arbeiten: Den nationalen und den internationalen Standard. Der nationale ist der Geläufigste. Von der Seite betrachtet sieht dieser Nagel aus wie ein liegendes „C“. Der Nagel im internationalen Standard sieht seitlich betrachtet eher aus wie eine halbierte Sektflöte. Die perfekte Statik zu arbeiten erfordert sehr viel Können und resultiert aus beharrlichem üben.

Stresspunkt: Dies ist der höchste Punkt des Kunstnagels, da hier besonders viel Material aufgebracht wird, um die Sollbruchstelle zu schützen. In diesem Bereich ist der Nagel den höchsten Belastungen ausgesetzt, wenn er frontal irgendwo aufprallt.

Er befindet sich kurz hinter dem natürlichen freien Nagelende, also dem des Naturnagels. Von da aus wird er noch etwa bis zur Mitte des Naturnagelbettes gezogen, damit der Bereich auch während des Wachstums optimal geschützt ist.

Refill, Backfill: Nach 3-4 Wochen sollte der Kunstnagel aufgefüllt werden, damit er weiter stabil und belastbar bleibt. Dies nennt man Refill. Beim Backfill wird das French mit einem Fräser vorgefräst und neu ausgefüllt. Diese Technik erfordert jedoch viel Übung.

Verlängerungsmethoden Acryl Fingernägel

Schablone: Selbstklebende Folie beziehungsweise Papier, über das mit Acryl der Nagel verlängert wird.

Tip: Nagelverlängerung aus Kunststoff, welche mit Tipkleber aufgeklebt und verblendet wird. Das Aufkleben muss blasenfrei erfolgen, sonst besteht eine enorme Infektionsgefahr.

Nagelverlängerung mit Tip

Blenden: Als blenden wird das Befeilen des Tips bezeichnet. Dabei wird der Tip um die Hälfte seiner Stärke ausgedünnt und der Übergang zum Naturnagel so dünn gefeilt, dass er nicht sichtbar und nicht fühlbar ist.

Tipkleber: Kleber auf Cyanacrylatbasis, der zum Aufkleben von Tips benutzt wird. Zum Tipkleben darf niemals einfacher Sekundenkleber benutzt werden, er könnte den Naturnagel schwer schädigen!

Tipcutter: Hilfsmittel, um den Tip richtig zu kürzen. Haushaltsscheren oder Nagelknipser könnten den Tip brechen lassen und eventuell auch den Naturnagel mit schädigen.

Acrylnägel Hilfsmittel

Feile, Buffer: Feilen und Buffer sind mit speziellem Sandpapier beklebte Schaumstoffkissen, die in der Mitte oft einen Kunststoffkern haben. Sie werden zum Befeilen der Nagelmodellage und der Naturnagelvorbereitung benutzt. Je höher die Grit-Zahl, desto feiner ist die Feile.
> 80-180 Grit verwendet man für die Formbefeilung
> 240 Grit sollte eine Feile zur Naturnagelvorbereitung haben >240 Grit haben Polierfeilen-

Dehydrator: Mischung aus Aceton und Isopropylalkohol zum Entfetten und zum Dehydrieren der Naturnägel.

Primer: Haftvermittler, der oft aus Methacrylsäure besteht. Er sollte nur bei enormen Haftungsproblemen verwendet werden. Oft reicht eine gründliche Naturnagelvorbereitung völlig aus. Primer darf nur dünn auf den Naturnagel aufgebracht werden, nie auf altes Material oder den Tip.

Propusher: Edelstahlinstrument zur Naturnagelvorbereitung. Mit der spatelförmigen Seite schiebt man die Nagelhaut zurück, mit der messerartigen Seite wird die unsichtbare Nagelhaut herunter gekratzt.

Naturnageldeformierungen

Der Naturnagel ist in den seltensten Fällen perfekt. Oft sind Nagelbetten deformiert. Hier die häufigsten Formen, die man kennen solte:

Krallennagel: Ab einer bestimmten Länge beginnt der Naturnagel, sich nach unten zu wölben. Dies muss unbedingt begradigt werden, weil es sonst zu einer Verschiebung der Statik kommt und der Nagel einer erhöhten Bruchgefahr ausgesetzt ist.

Himmelfahrtsnagel: Naturnageldeformierung, bei der das natürliche freie Ende des Nagels nach oben zeigt.

Tulpennagel: Bei dieser Naturnagelform gehen die Seitenlinien des Nagels nach vorn hin auseinander. Diese Form sollte nur minimal verlängert werden. Ebenfalls ist ein künstliches verschmälern durch eingenfeilte Seitenlinien unbedingt zu vermeiden!

Des weiteren gibt es noch zahlreiche andere Formen wie Löffelnagel, Uhrglasnagel und so weiter.
Auch Verfärbungen und Dellen können auftreten.

Treten Deformierungen, Verfärbungen und Dellen plötzlich auf, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Es können ernst zu nehmende Krankheitsanzeichen sein!